Geschichten aus dem Leben der Beziehungstypen

Betty und ihr Papagei

Der größte Wunsch von Beziehungstyp-Mädchen Betty war es, einen Papagei zu besitzen. Letzte Woche im Zoo hatte sie diese wunderschönen Vögel beobachtet und war fasziniert von ihnen, da sie richtig sprechen konnten.
Es dauerte nicht lange, bis Betty ihre Oma überredet hatte, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. So bekam sie einen wunderschönen Papagei in einem großen Käfig geschenkt.

Betty war begeistert. Sie fing sofort an mit ihrem Sprachtraining.
Jede freie Minute saß sie vor dem Käfig und sagte dem Papagei eifrig immer wieder dieselben Worte vor:
„Hallo“, und „Betty“.
Sie träumte sogar davon, dass sie sich mit ihrem Papagei richtig unterhalten würde.
Aber nach einer Woche schaute sie der Vogel immer noch stumm an und krächzte nur. Betty war enttäuscht. Ihre anfängliche Begeisterung ließ mehr und mehr nach. Sie verlor die Lust und gab sich keine richtige Mühe mehr. Immer seltener saß sie bei ihrem Papagei und wiederholte die Worte, die er lernen sollte.

Und dann kam plötzlich auch noch ihre Freundin Anna mit einem kleinen Hund, den sie zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Betty war sofort Feuer und Flamme und fand es nun viel interessanter, mit dem Hündchen spazieren zu gehen und zu spielen. Deshalb war Betty jetzt nur noch selten zu Hause und ihr Papagei war häufig alleine. Zeit, ihn richtig zu füttern, fand sie kaum noch. Schnell füllte sie ihm seine Körner in sein Schälchen und war schon wieder verschwunden.

Nach einiger Zeit fiel ihr jedoch auf, dass auf dem Käfigboden viele bunte Federn lagen. Als sie sich den Papagei genauer betrachtete, stellte sie fest, dass er sehr viele verloren hatte. Auch seine Farben schillerten nicht mehr so hübsch. Betty fand sogar, dass er wirklich traurig aussah.
Sie war sehr erschrocken! Was hatte er denn? War er krank?
Voller Mitleid nahm sie ihn aus dem Käfig und streichelte vorsichtig über sein Gefieder. Sie wollte ihm gerne helfen – aber wie?

Als sie abends bedrückt ihre größere Schwester um Rat fragte, antwortete sie ihr: „Vielleicht ist er traurig, weil er einsam ist. Füttern alleine genügt eben einfach nicht. Wolltest du ihm nicht das Sprechen beibringen? Dann nimm dir Zeit für ihn und gib nicht so schnell auf! Wenn du ein bisschen mehr Geduld hast und jeden Tag wieder ein bisschen mit ihm übst, wird er bestimmt bald etwas sagen.“

Betty war froh über die Tipps und wollte alles versuchen, denn es sollte ihrem Papagei schnell wieder gut gehen. Sie kümmerte sich ab jetzt wieder jeden Tag um ihn. Sie redete und spielte mit ihm und belohnte ihn für seine kleinen Kunststückchen mit Nüssen. Schon bald bekam der Papagei sein schönes Gefieder wieder und Betty war sehr erleichtert.

Als sie eines Morgens aufwachte und aus dem Bett hüpfte, wurde sie mit einem gekrächzten „hallo Betty“ überrascht. Erstaunt schaute sie ihren Papagei an und begriff: Ihre Pflege, Ausdauer und Geduld hatten sich gelohnt! Sie hatte den tollsten Papagei der ganzen Welt.